When Sinners Say I Do/Taking it Out for a Spin/de
From Gospel Translations
„Was bringt es, den Motor aufheulen zu lassen, wenn wir doch nirgendwo hinfahren?“ Das ist wirklich eine berechtigte Frage, oder? Im Nachhinein denke ich, dass ich aber, dass ich kurzzeitig einen Blackout hatte.
Terry, mein dreizehn Jahre alter Kumpel, hatte beschlossen, die Kinder aus der Nachbarschaft zu beeindrucken. Er nahm die Schlüssel vom Wagen seines großen Bruders, startete den aufgemotzten Chrysler, der in der Einfahrt stand, und ließ den Motor aufheulen. Ich schloss mich als Co-Pilot an, da ich erst zwölf war und damit viel zu jung, um die gewaltige Verantwortung zu übernehmen, einen Motor aufheulen zu lassen. Rauch bildete sich am Auspuffrohr, als Terry, auf dem Fahrersitz thronend, das Gaspedal durchdrückte. Der Plan ging auf und verursachte ordentlich Auf-ruhr. Ich glaube, selbst aus Kanada mussten Kinder herbeigeströmt sein, um sich die Sache anzuschauen.
Zu jenem Zeitpunkt entstand in meinem Kopf die Frage – ich hätte es wohl bei der Frage belassen sollen – ob es Sinn macht, mit dieser unglaublichen Maschine einfach an Ort und Stelle zu bleiben, wo doch alles bereit war, um loszufahren. Meine Hand griff langsam zum Schaltknüppel.
Terry bekam davon nichts mit. Er winkte der größer werdenden Gruppe von Kindern zu, ein triumphierendes Lächeln auf den Lippen. Im Reich der Kinder entsprach dies dem Gewinnen eines Formel-1-Rennens. Aber er wusste nicht, dass das Rennen noch gar nicht begonnen hatte.
Auf die Sekunde genau schob ich den Schaltknüppel gerade dann auf die Fahr-Position, als er aufs Gaspedal trat. In diesem Augenblick lernte ich zwei Dinge: Der Chrysler war ein Geländewagen! Und Terry hatte noch nie etwas von Bremsen gehört.
Zum Glück war die Panik zu unseren Gunsten, da Terry instinktiv die Unfallstellung einnahm, die so etwas wie eine sitzendkauernde Haltung war. Irgendwie sprang der Gang raus, wir wurden langsamer und kamen schließlich zum Stehen, ohne ein Haus, einen Baum oder gar einen Menschen angefahren zu haben. Wir dachten, dass nichts passiert wäre … bis wir ausstiegen und in ein Meer strenger Elterngesichter starrten. Sie werden doch hoffentlich verstehen, wie sinnlos es ist, einfach so im Auto zu sitzen, ohne loszufahren?
Sie verstanden es leider nicht.
Lege den Gang ein
Was bringt zwei Heranwachsende dazu, auf solch wagemutige Art und Weise zu handeln (beziehungsweise auf so leichtsinnige Art und Weise, das hängt ganz von der Sichtweise ab)? Teenager wollen einfach nicht stillsitzen. Sie wollen in ihrem Leben den Gang einlegen. Und von diesem rastlosen Verlangen gibt es auch etwas in unserer Beziehung zu Gott. Gottes Gnade, in uns am Wirken, drängt uns geradezu, nicht nur hinter dem Lenkrad zu sitzen, sondern das, was wir erkennen, auch in Gang zu setzen. Wenn Gott uns errettet, dann werden wir zu uns bis dahin unbekannten Dingen hingezogen – zu Heiligkeit, Wahrheit, zur Bibel und zu Gottes großer Liebe. Je mehr wir dann lernen, desto mehr haben wir das Verlangen, das, was wir von Gott gelernt haben und was wir glauben, auch umzusetzen.
Aber wie tun wir das? Wie legen wir bei dem, was wir über Gott wissen, den Gang ein – besonders in unserer Ehe? Biblisch gesprochen bedeutet „theologisch den Gang einlegen“ in die Straße der Weisheit einzubiegen. In der Bibel ist Weisheit kein mystisches Wissen oder einfach eine Art Überlebenskunst. Sie ist das Leben und die Entscheidung eines Menschen, der auf die richtige Art und Weise mit Gott verbunden ist. Es ist die Anwendung des-sen, was wir als wahr erkannt haben. Der Theologe Graham Goldsworthy schreibt,
„… [Weisheit] ist nicht vorrangig eine Funktion unserer Schlauheit, auch nicht davon, wie viele Informationen wir in unseren Kopf gestopft haben. Es ist eher eine moralische Entscheidung, unabhängig von Gott zu sein oder uns Ihm in unserem Denken und Handeln unterzuordnen.“[1]
Der Weg der Weisheit ist all denen zugänglich, die an das Evangelium glauben, weil Jesus selbst unsere Weisheit ist (1. Korinther 1,30). Deshalb können wir zuversichtlich um Weisheit bitten und erwarten, dass Gott sie uns gewähren wird (Jakobus 1,5). Dieser Weg ist uns aufgrund des Evangeliums zugänglich. Weisheit bezüglich unserer Ehe findet man also nicht bei Ratgebern oder in Erfolgsrezepten. Man findet sie, indem man seinen Glauben „in die Gänge bringt“ und dann die Straße der Weisheit mit Gott am Steuer entlangfährt.
Warum also den Motor unserer Theologie über die Sünde nur aufheulen lassen, ohne das Fahrzeug auch in Gang zu setzen? Wozu besitzt man ein leistungsfähiges Auto, wenn es nur in der Garage herumsteht? Man kommt dann vorwärts, wenn man bei seiner Theologie den Gang einlegt und herausfindet, was möglich ist. Im Folgenden biete ich dir vier Straßen an, auf denen du üben kannst. Ich bin überzeugt, dass deine Ehe ein großer Segen wird, wenn du auf diesen Straßen sicher fahren lernst.
Erster Gang: In Demut – Misstraue dir selbst
Es ist sehr wichtig, dass wir als Christen sehr skeptisch sein sollten, uns als gerecht hinzustellen. Wir vertrauen doch allein auf Christus und Sein Verdienst. Wahre Demut bedeutet, zuversichtlich aus der Gerechtigkeit Christi zu leben, aber der eigenen gegenüber misstrauisch zu sein.
Das Wort „Verdacht“ hat oft einen Unterton. Über ihm schwebt eine unheilvolle Wolke – es ist beinahe immer negativ. Menschen in Untersuchungshaft sind verdächtig. Banden bei Nacht sind verdächtig. Lächelnde Kinder neben einer leeren Keksdose sind verdächtig. Christen sollten deshalb besser nicht verdächtig sein. Oder doch?
Gehen wir auf der Straße deines letzten Konflikts etwas zurück. Deine Frau sagte etwas, und du sagtest auch etwas, und schon fing es an, schiefzulaufen – das passiert immer wieder. Wenn wir nun als Ehepartner dem Konflikt auf den Grund gehen möchten, ist es dann nicht von Vorteil, ein demütiges Misstrauen unseren Herzen gegenüber zu haben? Ja, ganz gewiss. Denn das beeinflusst sehr stark, ob wir möglicherweise schon vorverurteilen und wie wir überhaupt an die Sache herangehen.
Es mag dich schockieren, aber wir sollten misstrauisch sein … nicht nur in besonderen Fällen, sondern beständig, und das auch wurzeltief. Ich sollte, als der schlimmste aller Sünder, in den täglichen Konfliktsituationen meiner Ehe vorwiegend und regelmäßig mir selbst gegenüber misstrauisch sein! Das bedeutet, zwei Dinge zuzugeben: Mein Herz spielt eine wichtige Rolle in meinem Verhalten und neigt ständig dazu, sich Gott und Seinen Wegen zu widersetzen.
Wahrscheinlich musst du auf diesem Gebiet sehr üben; denn die Demut eines gesunden Selbstmisstrauens kommt nicht von allein. Sie ist eine Nebenstraße, die nicht sehr häufig befahren wird. Umso besser kannst du auf ihr üben.
Wenn du mit deinem Ehepartner streitest oder einen zurückliegenden Streit beurteilst, hast du schon jemals (laut oder leise) gesagt: „Gott kennt mein Herz!“? War dies ein tröstender und beruhigender Gedanke für dich? Hast du dir dabei gedacht, dass eine göttliche Untersuchung deiner tiefsten Beweggründe und Motive nichts anderes als reinste Sündlosigkeit ans Licht bringen würde? Wenn dem so ist, dann hast du dich auf einem gefährlichen Streckenabschnitt ohne Leitplanke und wahrscheinlich schon auf direktem Wege zum Absturz in die Schlucht der Selbsttäuschung befunden. Was für ein schrecklicher Unfall! Wenn du aber den Beweggründen deines Herzens gegenüber misstrauisch bist, dann fährst du geistlich gesehen auf der sicheren Seite.
Viele Eheprobleme könnten gelöst werden, wenn Mann und Frau wirklich so lebten, als ob sie „Sünder“ wären, die sich das Ja-Wort gegeben haben. Sünder, die demütig sind, lernen mit der Zeit immer mehr über ihr Herz. Auf diese Art und Weise entdecken sie, was wirklich abläuft, dass nämlich das Betonen ihrer eigenen Gerechtigkeit die Wahrheit des Evangeliums untergräbt. Warum also nicht anerkennen, was das Kreuz über dich aussagt? Genieße doch die Wahrheit, die J.I. Packer so anschaulich ausspricht: „Unsere besten Werke sind von Sünde durchzogen und beinhalten etwas, für das wir Vergebung brauchen.“[2] Hört sich das düster an? Ja, das tut es, aber es ist eine sichere Straße.
Zweiter Gang: In Aufrichtigkeit – Überprüfe dich selbst
Vielleicht hast du die Geschichte vom Hinterwäldler schon gehört, der seine Familie zum ersten Mal in die große Stadt mitnimmt. Die Familie, fasziniert von den hohen Wolkenkratzern, folgt einer Menschenmenge durch eine seltsame, sich langsam drehende Glastür. Als sie in einem riesigen Eingangsbereich ankommen, staunen die Mutter und ihre Tochter über eine gleitende, silberne Treppe. Der Rest der Familie geht weiter in das Gebäude hinein und steht nach einigen Minuten vor einer großen Wand, in der sich mehrere glänzende Metalltüren mit leuchtenden Knöpfen an der Seite befinden.
Als sie so auf die blinkenden Nummern über den Türen starren, geht eine ungepflegte alte Frau mit einer roten Einkaufstasche auf die Türen zu. Wie von Zauberhand bewegt, öffnen sich die Türen zu einem kleinen, leeren, holzverkleideten Raum. Die Frau steigt ein, und die Türen schließen sich hinter ihr. Der Vater schaut mit den Seinen fasziniert hinterher: Was geschieht da drin? Warum wollte die Frau in so einen kleinen Raum hinein? Nach ein paar Minuten öffnen sich die Türen wieder, und heraus kommt eine hübsche Frau, die schwungvoll mit einer roten Einkaufstasche in der Hand an ihnen vorbeieilt.
Abgesehen vom Unterhaltungswert mag ich diese Geschichte, weil sie von einer allgemeinen Neigung erzählt, die wir alle haben: Wir wollen unsere Eheprobleme oft lösen, indem wir unsere Ehepartner „in Ordnung bringen“. In einem späteren Kapitel werden wir überlegen, was zu tun ist, wenn Liebe es mit sich bringt, die Sünde unseres Ehepartners anzusprechen. Aber damit sollte man in einer Ehe nicht beginnen. Die Bibel gibt uns keine Erlaubnis, die Sünde des Ehepartners zu einer Angelegenheit höchster Priori tät zu erheben. Hier muss ich erheblich langsamer werden, demütiges Selbstmisstrauen üben und mein eigenes Herz zuerst inspizieren.
Schau dir an, was Christus dazu sagt, wie wir der Sünde anderer begegnen sollen.
„Was aber siehst du den Splitter, der in deines Bruders Auge ist, den Balken aber in deinem Auge nimmst du nicht wahr? Oder wie wirst du zu deinem Bruder sagen: Erlaube, ich will den Splitter aus deinem Au-ge ziehen; und siehe, der Balken ist in deinem Auge? Heuchler, zieh zuerst den Balken aus deinem Auge! Und dann wirst du klar sehen, um den Splitter aus deines Bruders Auge zu ziehen“ (Matthäus 7,3-5).
Stell dir einen Ehemann vor, der eine Bahnschwelle vor dem Gesicht hat und versucht, aus dem Auge seiner Frau ein Staubkörnchen zu entfernen. Er wird sie schwer verletzen, bevor er sich auch nur im Ansatz um ihr Staubkörnchen kümmern kann. Allein sich ihr mit dieser Waffe zu nähern, fügt ihr schon Schmerzen zu.
Jesus verwendet das Bild vom Balken und vom Splitter, um aufzuzeigen, dass diese Herangehensweise falsch, ineffektiv (gelinde gesagt) und absurd ist. Wenn unser Ziel ist, die Sünde eines anderen anzusprechen, dann erklärt Jesus, dass uns unsere eigene Sünde zuerst bedrohlich groß werden muss. Das sollte uns mit Ab-stand das wichtigere und bedeutsamere Anliegen sein. Auffällig ist hier das Wort „Heuchler“, um die zu beschreiben, die sich auf den Splitter konzentrieren. Warum eine solch harte Beurteilung? Das hängt mit der Sichtbarkeit des Balkens zusammen. Jesus sagt, dass es nicht einfach nur falsch ist, den „offensichtlichen“ Balken zugunsten des nicht so offensichtlichen Splitters zu ignorieren, es ist sogar heuchlerisch. Anders ausgedrückt: Es mangelt an Aufrichtigkeit, wenn man ein großes Problem ignoriert, um sich um et-was Banales zu kümmern – nur weil man sich eben lieber damit beschäftigt.
Nehmen wir einmal an, du hattest mit deinem Ehepartner vor Kurzem eine Auseinandersetzung, zu welcher beide Sünde beigetragen haben (das beschreibt übrigens so ziemlich jede Auseinandersetzung, die du jemals hattest). Was würde geschehen, wenn du diese Auseinandersetzung im Lichte der gerade genannten Gedanken untersuchen würdest und auch dein Ehepartner dies täte? Was wäre, wenn du den Balken (und nicht den Splitter) als den deinigen sähest … und dein Ehepartner den Balken (und nicht den Splitter) ebenfalls sich selbst zuschriebe? Läge dann einer von euch falsch? Wäre das eine falsche Anwendung dieser Verse? Das glaube ich nicht. Im Gegenteil, es wäre die genau richtige Anwendung!
Jesus geht es hier nicht darum, wer in einer bestimmten Situation schuldiger ist. Seine Betonung liegt auf deinem Blickwinkel, was du als offensichtlichste Tatsache empfindest, sobald es um Sünde geht. Er fordert dazu auf, die Betrachtung des Vorganges bei sich selbst zu beginnen. Wenn wir bedenken, wer wir im Vergleich zu Gott sind und welche Sünde uns noch innewohnt, dann handelt es sich um nichts anderes als um eine normale Grundanständigkeit, zuerst über die eigene Sünde nachzudenken, bevor man sich um die Sünde seines Ehepartners kümmert. Verhalten wir uns an dieser Stelle anders, dann mangelt es uns an Integrität, an Aufrichtigkeit. Es ist scheinheilig.
Weisheit verbindet Aufrichtigkeit auf einfache Weise mit Demut. Wenn du dir selbst misstraust (Demut), dann inspizierst du dich selbst zuerst (Ehrlichkeit). Diese Straße erscheint uns schmal, weil wir ständig auf der Suche nach einer Ausfahrt sind, um uns auf die Sünden anderer zu konzentrieren. Bleiben wir aber auf dieser Straße, dann können wir sicher sein, dass sie uns dahin bringt, wo Jesus uns haben möchte. Wie bleiben wir also auf der schmalen Straße der Aufrichtigkeit und Ehrlichkeit?
Sei deiner Wahrnehmung gegenüber misstrauisch und sieh zu, dass du sie zuerst in Augenschein nimmst. Steht deine Einschätzung, was die Sünde deines Ehepartners anbelangt, von vornherein klar und präzise fest, sobald ein Konflikt auftritt? Freust du dich auf den Moment, wo du die folgenden aufschlussreichen Worte aussprechen kannst: „Liebling, wenn du die Sache mal objektiv betrachtest, dann musst du deine Sünde doch zugeben?“ Hüte dich vor dieser „Ausfahrt Stolz“.
Niemand ist allwissend, und wir sind auch keine alttestamentlichen Propheten, die Urteile verkünden. Wir sind Heilige, die immer noch Sünder sind. Wir erkennen nur stückweise (1. Korinther 13,12), und weil wir nicht das gesamte Bild sehen, könnten wir doch falsch liegen.
Gut, vielleicht denkst du, dass du wirklich objektiver als dein Ehepartner bist. Aber selbst wenn das zuträfe, wäre deine Objektivität immer noch mit Sünde behaftet. Du musst ein Bewusstsein deiner eigenen sündigen Antriebe und deines sündigen Verlangens grundsätzlich in solche Gespräche mit einbeziehen, und zwar so, dass dies spürbarer und lebendiger als dein Bewusstsein für die Sünden deines Ehepartners ist. Dies wird deinen Ärger verringern und deine Stimme sanfter machen.
Vermeide auch die „Ausfahrt Selbstgerechtigkeit“. Deine Ehrlichkeit ruft dich dazu auf, deinen Motiven zu misstrauen und sie zu untersuchen. Und wenn du das tust, dann achte darauf, dass du das Infragestellen deiner selbst wirklich unternimmst, um deinen Ehepartner zu segnen, zu ermutigen und ihm zu helfen und nicht, um ein paar Tore für dich selbst schießen zu wollen. Hoffst du darauf, dass bewiesen wird, dass du alles richtig gemacht hast? Dass du bestätigt wirst? Dass du als geistlich ‚überlegen‘ aus der Sache hervorgehst? Wem willst du dienen – deinem Ehepartner oder dir selbst?
Befindest du dich auf der Suche nach dem Staubkörnchen in deiner Ehe, dann kommt es wohl daher, dass deine Verdächtigungen dich fehlleiten und du den falschen Ehepartner untersuchst. Ehen gedeihen, wenn beide Partner lernen, auf der schmalen Straße der Integrität und gegenseitigen Ehrlichkeit zu bleiben. Zuallererst will ich meinem eigenen Herzen misstrauen und es untersuchen. Dort werde ich nicht nur die offensichtlichste Sünde finden, sondern auch die einzige Sünde, die ich selbst ändern kann.
Dritter Gang: Gib zu, dass Umstände lediglich existierende Sünde offenbaren
Heutzutage wird viel darüber gesprochen, wie wichtig Offenheit in einer Ehe ist. Allerdings sieht in der Realität das, was damit so befürwortet wird, eher aus wie ein Freibrief zum verbalen Abladen all dessen, was wir „fühlen“ – im Namen „emotionaler Ehrlichkeit“. Das verursacht in der Praxis eher große Verletzung und Schmerz. Obwohl Offenheit in einer Ehe unbedingt erforderlich ist, muss sie jedoch Vertrauen aufbauen und nicht Verletzungen erzeugen. Das Problem liegt nicht in der Offenheit an sich, sondern darin, welches Ziel mit den „ehrlichen“ Worten verfolgt wird.
Wie wir schon gesehen haben, stammen unsere Probleme aus der Art und Weise, wie unser Herz mit äußeren Umständen umgeht. Wenn wir die Weisheit des Evangeliums annehmen, dann sehen wir Gottes Hand in jeder Situation, die uns damit zum Besten dient. In der Ehe bedeutet dies, dass Gott Gelegenheiten schafft, um Sünde aufzudecken und sich dann mit dieser Sünde zu befassen, die uns ja daran hindert, weise zu leben.
Nachdem ich zum Glauben an Jesus Christus gekommen war und bevor ich heiratete, bildete ich mir ein, dass ich geistlich gesehen reif wäre. Meine Heiligkeit war weitgehend eingebildet. Wenn Unwissenheit Glückseligkeit bedeutet, dann lebte ich in ständiger Ekstase. Die seltenen Betrachtungen meines eigenen Herzens ergaben kaum Anlass zur Verbesserung. Ich lebte in der Erwartung, dass Gott jeden Augenblick einen Wagen schicken würde, um mich wie Elia in den Himmel zu befördern. Ich war quasi ein Paradebeispiel eines Menschen, der dringend eine „Lehre von der Sünde“ brauchte.
Und dann geschah es. Ich heiratete und wurde zu jemandem, der die Schuld auf andere schiebt.
John Bettler sagte: „Dein Ehepartner wird immer deinen Götzen aufspießen.“ (Dr. Bettler, wo waren Sie vor 25 Jahren?) Verheiratet zu sein hat meinen Götzen jedoch nicht nur aufgespießt, es hat ihn drei Meter hoch vors Haus gehängt. Ich kann gar nicht sagen, wie oft ich dachte: „Solche Probleme hatte ich früher nie. Es muss an meiner Frau liegen.“ Die Wahrheit ist, dass ich schon immer einer war, der die Schuld auf andere schob – nur gab es nach meiner Hochzeit so viel mehr Gelegenheiten, dieses Fehlverhalten sichtbar werden zu lassen!
Ich sehe natürlich die Ursache dafür, warum ich immer zur Schuldzuweisung neige, in meiner Verwandtschaft: Adam hat doch damit angefangen. „Ja, Herr, es liegt an dieser Frau, die Du mir gegeben hast“ (frei zitiert nach 1. Mose 3,12). Und ich nehme an, dass sich auch dein Schuldzuweisungsverhalten in der Ehe so wie bei Adam anhört.
„Es liegt an dem Ehemann, den Du mir gegeben hast.“
„Sie nörgelt ständig.“
„Er ist so grob zu mir.“
„Dieser Mensch ist ganz anders als ich.“
Solche Gedanken werfen uns – wie schon Adam vor langer Zeit – in die Kloake der Selbstrechtfertigung. Wenn wir versuchen, uns zu rechtfertigen, dann leugnen wir unsere Schuld gegenüber Gott. Aber das ist vergeblich. Die Schuld auf andere zu schieben, wird manche Menschen eine Zeit lang täuschen können, Gott jedoch wird es nie täuschen.
Schuld abschieben bedeutet, dass ich davon ausgehe, dass mein Ehepartner beziehungsweise die Ehepartnerin die Konflikte verursacht (denn die einzige Ursache ist Sünde). Ich schiebe die Schuld also auf einen anderen, obwohl ich von der Bibel her weiß, dass ich schuld bin. Und trotzdem will ich jemand anderen davon überzeugen, dass ich es nicht bin.
Siehst du, wie dein böses Herz dem meinen ziemlich ähnelt? Beide wollen sie unbedingt Rehabilitation. Sie wollen darauf bestehen, dass uns etwas anderes dazu brachte, zu sündigen … etwas von außerhalb … jenseits unserer Kontrolle. Aha – die Umstände!
Die Straße der Ehrlichkeit ist eine gerade Straße – sie verläuft mitten durch unser Herz. Wenn du schon einmal auf einer der langen, weiten Straßen Richtung Westen der USA gefahren bist, dann hast du sicher festgestellt, wie schnell du dich an die Landschaft gewöhnt hast. Diese endlosen Überlandstraßen sind nicht für Ausflugsfahrten gedacht, sondern dazu, schnell von einem Ort zum nächsten zu kommen. Die gerade Straße der Ehrlichkeit ist genauso. Du fährst auf ihr und siehst dieselben Versuchungen, die du schon immer gesehen hast, dieselben Spurrillen, die deine Gedanken schon immer abgelenkt haben. Ehrlichkeit zwingt uns dazu, uns mit den altbekannten Gewohnheitssünden, die noch in unserem Leben sind, direkt auseinanderzusetzen. Und das Reiseziel ist dabei immer dasselbe – der Fuß des Kreuzes, an dem für unsere Sünde gebüßt wurde und wo Christus, unsere Weisheit, bereit ist, uns in der Not zu helfen.
Vor nicht allzu langer Zeit startete mein Sohn den Rasenmäher – ohne es zu merken mit losem Öldeckel. Sobald der Motor heiß wurde, spuckte er wie ein Geysir das Öl aus – armer Junge. Da ich das Öl selten wechsle (soll heißen: nie), spritzte schleimiger, schwarzer Schlamm aus dem Motor hervor und bedeckte den Rasenmäher, meinen Sohn und alles im Umkreis von knapp zwei Metern. (Genau deshalb mähe ich nicht gerne unseren Rasen.)
Dieses Bild kann eine hilfreiche Veranschaulichung dafür sein, wie die in uns verbleibende Sünde funktioniert. Die Erbsünde füllt den „Motor“ unseres Herzens mit dem „Öl“ der Verdorbenheit – es ist schwarz, schmierig und verschmutzt alles, wenn es herauskommt. Und wer bringt es heraus? Umstände sind es, die den Motor erhitzen. Sobald er heiß ist, sprich unser Herz durch gewisse Ereignisse zu Zorn, Lust, Gier und Frust entfacht worden ist, wird das, was sich wirklich in uns befindet, herausgeschleudert. Die Umstände haben also lediglich dafür gesorgt, zu Tage zu bringen, was immer noch in uns drin ist.
In letzter Zeit etwas Hitze abbekommen?
Männer, ihr steigt ins Auto und entdeckt (‚seufz‘), dass die Benzinanzeige, an die ihr eure Frau noch erinnert habt, wieder auf „leer“ steht. Was geschieht? Hat eure Frau sich an euch versündigt? Vielleicht, vielleicht aber auch nicht. Das Klagen und die Verachtung, die nun deinen Kopf füllen, wird das von der Tankanzeige oder von deiner Frau verursacht? Von keinem der beiden! Denn dein Grollen führt dir nur deine Ungeduld und Unbeherrschtheit vor Augen, die schon immer im Motor deines Herzens schlummerte. Die Hitze hat sie nur entfacht und offensichtlich werden lassen.
Frauen, ihr seid empört, zum wiederholten Mal ist er die Treppe hochgegangen, ohne den Berg Kleidung, der doch unbedingt nach oben muss, auch nur zu berühren. Und schon rutscht die zynische Bemerkung heraus: „Zumindest in deiner Faulheit bist du konsequent!“ Der Motor heizt sich auf, der Deckel ist offen, und das Öl spritzt heraus!
Habt ihr schon jemals darüber nachgedacht, weshalb es keine Berichte von Jesus gibt, wie Er frustriert und verärgert Türen hinter sich zuschlägt oder jemanden mit Schweigen bestraft, der Ihn verletzt hat? Warum war Jesus nie gereizt oder bitter oder feindselig? Die einfache, aber erstaunliche Antwort ist die: Wenn Sein Motor durch den Druck von Umständen aufgewärmt wurde, dann kam heraus, was sich in Ihm befand: Liebe, Gnade, Mitgefühl, Freundlichkeit. Christus hat nie mit Sünde auf die äußeren Umstände reagiert – noch nicht einmal, als man Ihn zu Tode folterte – weil der Motor Seines Herzens rein war. Das, was sich in Seinem Herzen befand, sprudelte heraus. Es war Liebe!
Dich deinem Ehepartner zu schenken, war eine strategische Entscheidung eines weisen und dich liebenden Gottes. Er beziehungsweise sie wurde von Ihm für dich vor Anfang der Welt ausgewählt. Dein Ehepartner ist ein wesentlicher Bestandteil des Rettungsplanes, den Gott für dich bereitet hat. Häufig spielen die Ehepartner die Rolle, sich gegenseitig die Temperatur ihres Motors zu erhöhen, sodass das Altöl ihrer Sünde herauskommt. Aber wenn wir weise und klug sind, dann erkennen wir, dass letztendlich Gott in Seiner Vorsehung dahintersteckt. Er sendet uns in Wahrheit die Menschen und Umstände, die dafür sorgen, dass uns unser innerer Zustand bekannt wird, damit die alte Sünde durch Gnade und Veränderung überwunden werden kann.
Vierter Gang: Schau auf die Gnade, nicht auf unerfüllte Bedürfnisse
Ruf dir eure letzte Auseinandersetzung in Erinnerung. Was war der Grund? Wenn die Antwort lautet: „Mein Ehepartner gibt mir nicht, was ich brauche!“, bist du nicht der Einzige, der so denkt. Frage einen „Ehe-Experten“, wie Ehen zerbröckeln, und viele werden mit unerfüllten Bedürfnissen beginnen. Vor Kurzem veröffentlichte unsere Sonntagszeitung einen Überblick neuer Ehe-Ratgeber, die sich mit der Frage „Wie können Paare besser miteinander auskommen?“ befassen. Jeder Autor zog im Grunde die gleiche Schlussfolgerung: „Indem emotionale Bedürfnisse erfüllt werden.“[3]
Im 21. Jahrhundert wird die Ehe als Antwort der Natur auf unsere emotionalen Defizite angepriesen. Leider plappert die Kirche dieses Dogma nur allzu oft nach, lediglich in einer angeblich christlichen Version.
Aber nach den Aussagen der Bibel sind nicht unerfüllte Bedürfnisse die Quelle ärgerlicher Worte, nachtragender Blicke und kalter Schultern. Es sind die unbefriedigten Lüste. Dieses Thema haben wir kurz in Kapitel 2 angeschnitten. Werfen wir nochmals einen Blick auf diesen Abschnitt und packen wir die Schatzkiste weiter aus.
„Woher kommen Kriege und woher Streitigkeiten unter euch? Nicht daher: Aus euren Lüsten, die in euren Gliedern streiten? Ihr begehrt und habt nichts; ihr tötet und neidet und könnt nichts erlangen; ihr streitet und führt Krieg. Ihr habt nichts, weil ihr nicht bittet“ (Jakobus 4,1-2).
Ratet mal: Eure letzte hitzige Diskussion wurde nicht von einem unerfüllten Bedürfnis verursacht; es lag nicht an „ihrem mangelnden Respekt“ oder „seiner mangelnden Zuneigung“. Die Auseinandersetzung wurde von Begierden und Leidenschaften verursacht, die in uns toben.
Manch einer möchte natürlich dringend zwischen dem, was ein echtes Bedürfnis, und dem, was eine Begierde ist, unterscheiden. Das ist zwar ehrenwert, doch müssen wir sehen, dass die Bibel zwar legitime Bedürfnisse kennt, sie aber auch Leidenschaft und Lust nennt, wenn ich sie sündhaft durchsetzen will. Wenn mein Verlangen so stark ist, dass ich nach Erfüllung meiner Bedürfnisse quengele, dann ist die Sünde bereits offenbar. Dann liegt das Problem ganz bei mir. Der Umstand, dass mir meine Bedürfnisse nicht erfüllt werden, erhitzt meinen „Motor“, und es kommt Böses heraus.
In wenigen Sätzen verschiebt Jakobus gekonnt unser gesamtes Denkmuster von etwas, das uns fehlt (ein unerfülltes Bedürfnis), auf etwas, das wir tun (etwas leidenschaftlich begehren, das wir nicht bekommen). Unter der Oberfläche unserer unerfüllten Bedürfnisse schlummern Ansprüche, auf die wir pochen. Auf diese Art ist Gott nicht bereit, unsere Bedürfnisse zu stillen. Wir „begehren, aber wir haben nicht“.
Können meine Worte oder mein Verhalten meinen Ehepartner dazu verführen, in einen Konflikt mit mir einzutreten oder einen bereits vorhandenen eskalieren zu lassen? Natürlich. Es gibt aber nichts, das ich tun könnte, um eine sündige Reaktion in meinem Ehepartner zu verursachen. Die Sünde, die aus dem Herzen meines Ehepartners hervorbricht, war nämlich schon immer dort.
Ich bin in einem sehr ordentlichen Haushalt aufgewachsen – mehr noch als das. Denn wenn Socken gefaltet und in einer eigenen Schublade nach Farbe einsortiert werden müssen, dann ist man wohl ein wenig über ‚ordentlich‘ hinaus. Kimm hingegen wuchs in einem Haus ohne Sockenschubladen auf. Ich verstehe nicht ganz, wie das funktioniert hat. Ich erinnere sie immer wieder daran, dass nur Menschen mit geordneten Sockenschubladen die Welt im Griff haben. Darauf antwortet sie immer, dass das wohl so sein könne, die Leute davon aber nicht glücklich würden. An diesem Punkt halte ich dann normalerweise meinen Mund und falte weiter meine Socken.
Gar nicht überraschend drehten sich viele unserer Auseinandersetzungen zu Beginn unserer Ehe um Ordnung. Ich war überzeugt davon, dass ich Ordnung brauchte. Meine ‚Sockenschubladenmentalität‘ betraf praktisch jeden Lebensbereich. Für mich war dies ganz klar eine biologische Notwendigkeit, genauso wichtig wie Vitamine, Luft und richtig leckere Lasagne. Und ich konnte sehr gut für Ordnung argumentieren. Beginnend bei 1. Mose konnte ich die gesamte Bibel durchgehen – die Schöpfung, die Stiftshütte, der Tempel, 1. Korinther – der Gott meiner Bibel war der Gott der Ordnung. Wenn Gott also Ordnung war und ich nach Seinem Bild geschaffen wurde, dann brauchte ich Ordnung. Ja, die Ruhe meines Seelenlebens hing letztlich davon ab.
Kimm verhielt sich großartig. Sie griff Ordnung nie an; sie weiß, dass es etwas Gutes ist. Aber sie fragte mich, warum Ordnung mir so wichtig sei. Warum löste ein Durcheinanderbringen der Ordnung manchmal Ärger oder Angst in mir aus? Mit der Zeit und durch die Hilfe meiner geduldigen Frau und einigen treuen Freunden erkannte ich, dass mein Bedürfnis nach Ordnung ein sündiges Verlangen war. Das soll nicht heißen, dass Ordnung in sich selbst schlecht ist. Aber ich setzte ein sehr starkes Vertrauen in die Ordnung. Ich fühlte mich sicher und hatte alles gut unter Kontrolle. Sobald mir jemand dieses gute Kontrollsystem kaputtmachen wollte, begehrte ich heftig auf, und schon war mein Herz offengelegt. Das Begehren selbst war nicht schlecht, aber ich verlangte einfach, dass es gestillt würde. Mein Begehren hatte sich als Bedürfnis verkleidet, denn ich dachte, dass ich es unbedingt haben müsste. Und wenn sich in unserer Ehe etwas zwischen mich und meine Forderung nach Ordnung stellte, nun, dann flogen halt die Socken.
Bedürfnisse sind nichts Falsches, wir alle haben sie. Sie existieren, um uns täglich daran zu erinnern, dass wir als abhängige We-sen geschaffen wurden, die Gott und Seine Versorgung für ihr Le-ben unbedingt brauchen. Aber für eine gesunde Ehe ist es grundlegend wichtig, zwischen echten Bedürfnissen und Lüsten, die von einer genießerischen Kultur erfunden wurden, zu unterscheiden.
Ist es nun falsch, sich eine liebevolle Streicheleinheit von seinem Ehemann oder ein liebes Wort von seiner Frau zu wünschen? Ganz und gar nicht. Aber selbst jene Dinge, die gut für eine Ehe sind, können verdorben werden, wenn sie als Notwendigkeiten definiert werden. Das Problem liegt nicht darin, dass wir uns nach etwas sehnen – Sehnsucht ist etwas vollkommen Normales –, sondern darin, dass unsere Sehnsüchte mit künstlichen Stoffen versetzt werden. Calvin bezeichnete unsere Sehnsüchte deshalb als „ordnungswidrig“.[4]
Es ist nichts Falsches daran, angebrachte Dinge wie Respekt oder Zuneigung von unserem Ehepartner zu erwarten. Aber es ist sehr verführerisch, seine Ansprüche dadurch zu rechtfertigen, dass man sie als Notwendigkeiten betrachtet, und dann den anderen bestraft, wenn diese nicht erfüllt werden. Eine Ehe, die auf Bedürfnissen aufbaut, zeugt nicht von Gottes Herrlichkeit; sie konzentriert sich auf persönliche Ansprüche, die gegenseitig um die Vormachtstellung kämpfen. Zwei Menschen, die damit beschäftigt sind, einander zu manipulieren, um so die eigenen Bedürfnisse zu erfüllen, können ihre Ehe leicht auf die Straße der „unüberbrückbaren Differenzen“ manövrieren. Dies ist die von unserer Kultur entwickelte Sprachregelung. Sie drückt aus, dass eine Ehe nicht länger das Gewicht der Forderungen, die als Notwendigkeiten verstanden werden, ertragen kann.
Vielleicht ist der traurigste Teil der Fahrt auf der Straße der unerfüllten Bedürfnisse jedoch der Ort, an dem wir landen. Die Straße unerfüllter Bedürfnisse führt nämlich nirgendwo hin. Es ist ein einsamer, einspuriger Streckenabschnitt meiner selbst. Er führt nur noch zu mehr von mir. Und er ist schlimmer als eine Sackgasse – es ist ein Kreis, der niemals endet.
Aber Sünder, die sich das Ja-Wort geben, fahren auf einer anderen Straße. Es ist die Straße erstaunlicher, unverdienter Gnade – Gnade, die deshalb so bemerkenswert ist, weil sie uns zuerst das Problem vor Augen führt und dann die Lösung bietet. Bist du schon einmal eine landschaftlich so schöne Straße entlanggefahren, dass du kaum aufhören konntest, ständig den Kopf von einem schönen Anblick zum nächsten zu drehen? So ist die Straße unverdienter Gnade. Sie ist so schön, weil all unsere wahren Bedürfnisse auf atemberaubende Weise von Jesus erfüllt werden. Aber es ist eine Straße voller Überraschungen, weil wir sie im Bewusstsein unserer Sünde und im Lichte des Kreuzes entlangfahren. Wie kann eine solche Straße solche Freude hervorbringen? Ich denke, das werden wir besser verstehen, wenn wir hier weiterfahren! Also anschnallen und den Gang einlegen.
- ↑ Graham Goldsworthy. Gospel and Wisdom: Goldsworthy Trilogy. Paternoster Press: Carlisle, UK, 2000. S. 528.
- ↑ J.I. Packer. A Quest for Godliness: A Puritan Vision of Christian Life. Crossway Books: Wheaton, IL, 1990. S. 118.
- ↑ Nanci Hellmich, „Couples Manage Conflicts Best with Empathy, Respect, Love“ USA Today, September 26, 2005.
- ↑ Calvin drückt es so aus: „Ich lehre, daß alle Begierden des Menschen böse sind und erkläre sie für der Sünde schuldig, und zwar nicht, sofern sie natürlich sind, sondern sofern sie ordnungswidrig sind.“ Johannes Calvin. Unterricht in der christlichen Religion – Institutio Christianae Religionis. Nach der letzten Ausgabe übersetzt und bearbeitet von Otto Weber. Neukirchner Verlag: Neukirchen, 19976. III,3,12 (S. 385), online unter www.calvin-institutio.de/display_page.php?elementId=29, digitale Seite 423; wortgleich in der aktuellen Neuauflage: Johannes Calvin. Unterricht in der christlichen Religion – Institutio Christianae Religionis. Neukirchner Verlag: Neukirchen, 2008. III,3,12 (S. 327).